Eine richtige Vorbereitung ist für das Bewerbungsgespräch sehr wichtig. Bei der ersten Vorstellung bekommst Du die einmalige Chance, deine Stärken zu zeigen. Je besser Du dich dafür vorbereitest, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, den Job zu bekommen.
Achte bitte auf deine Körpersprache und deine Haltung. Versuche natürlich, selbstbewusst und sicher zu wirken. Die häufigsten Fragen und die dazugehörigen Ratschläge für ein erfolgreiches Gespräch erläutern wir nachfolgend kurz:

1- Was würdest Du über dich erzählen?

Mach hier nicht den Fehler, über deinen Lebenslauf zu sprechen, denn
diesen hat dein Gegenüber sicher schon studiert.
Geh hier etwas mehr ins Detail und erzähl über positive Erfahrungen aus deinem Arbeitsleben.

Wenn Du Dinge über dich erzählen sollst, sprich am besten von jenen, die nicht in deinem Lebenslauf zu finden sind. Der Lebenslauf steht den Arbeitgebern jederzeit zur Verfügung und die meisten haben ihn vielleicht schon gelesen, um sich bereits vorab einen Eindruck von dir zu machen.

Das Erzählen von positiven Erfahrungen, die Du in deinen vorherigen Arbeitsjahren gesammelt hast, sowie von deiner Teamfähigkeit wären sicher ein guter Start. Wenn sie etwas Konkretes wissen wollen, fragen sie auch direkt nach.

2- Was wissen Sie über unser Unternehmen?

Hier sollst Du dich schlau machen und so viel wie möglich über das Unternehmen in Erfahrung bringen. Über Google oder die entsprechende Website findest Du heutzutage alles, was du an Information brauchst. Es macht immer einen guten Eindruck, wenn man etwas über das Unternehmen sagen kann, in dem man gerne arbeiten möchte. Stell dir hier auch vorab selbst die Frage: Warum will ich dort arbeiten?

3- Warum sollen wir Sie nehmen?

Hier sind Deine USP gefragt (Alleinstellungsmerkmale). Am besten schreibst Du dir auf, welche Eigenschaften dich außergewöhnlich machen bzw. was dich von anderen unterscheidet. Lies die Wörter öfter laut vor, bis du sie automatisiert hast.

4- Welche Stärken und Schwächen bringen Sie mit?

Beim Thema „Stärken und Schwächen“ sollst Du auch die richtige Antwort zur Hand haben.
Erzähl, wie interessiert du bist, etwas Neues zu lernen. Erwähne auch, dass du zuverlässig bist und mit Stress gut umgehen kannst.
Die Schwächen sollten vorsichtig ausgedrückt werden. Wenn man zu ehrlich ist, kommt es auch nicht immer gut an. Versuche Antworten wie „Ich bin etwas hektisch“ oder „Ich setze mich selbst unter Druck“ zu vermeiden.
Versetze dich in deren Lage – was würdest Du akzeptabel bzw. nicht so schlimm finden? Angebracht wäre beispielsweise „Ich hätte gerne noch eine Sprache erlernt“, etc.

5- Warum wollen Sie den Job wechseln?

Stelle klar, dass Du eine neue berufliche Herausforderung suchst. Vermeide es, schlecht über ehemalige KollegInnen oder Arbeitgeber zu reden.
Sprich auf diese Frage auch Aspekte aus der Stellenbeschreibung an und erkläre, wie Du deine neuen beruflichen Ziele verwirklichen willst.

6- Wo sehen Sie sich in 3 bis 5 Jahren?

Meistens wollen Sie von Dir wissen, wo Du dich in 5 Jahren siehst, um zu testen, ob Du die Arbeit langfristig ausüben möchtest oder nur eine vorübergehende Stelle suchst.

7- Wie reagieren Sie auf Kritik?

Gerade jetzt ist Kompetenz gefragt.
Ein ideales Beispiel wäre Folgendes:
„Das Wort Kritik benutze ich sehr selten, bei mir heißt das Feedback geben. Ein negatives Feedback höre ich mir an, analysiere es ob seiner Rechtfertigung und bemühe mich, eine passende Antwort zu formulieren. Immerhin kann es sehr lehr- und hilfreich sein, um künftige Fehler vermeiden zu können.“

8- Was denken Sie über Ihren letzten Arbeitgeber?

Achtung Fangfrage!
Es ist nicht angebracht, schlecht über den ehemaligen Arbeitgeber zu reden. Hier kann schnell angenommen werden, dass du auch über den neuen Arbeitgeber schlecht reden könntest. An dieser Stelle sind Diskretion und Zurückhaltung wichtig.

9- Können Sie unter Druck arbeiten?

Es ist egal, wo Du dich aktuell bewirbst. Du musst unter Stress arbeiten können. In Wirklichkeit wollen Sie nur herausfinden, ob Du belastbar bist oder nicht. Belastbar zu sein heißt, mit stressigen Situationen umgehen zu können, diese zu verarbeiten, Ausgleiche zu finden und auch die eigenen Grenzen zu kennen. Wichtig für dich selbst ist es, eine Work-Life-Balance halten zu können.

10- Was wollen Sie gerne verdienen?

Wenn Du zum Vorstellungsgespräch kommst, musst Du Dir schon vorher Gedanken darüber gemacht haben, wie viel du verdienen möchtest. Dabei ist es sinnvoll, bei der WKÖ-Gehaltstabelle nachzuschauen oder dich bei der Arbeiterkammer zu informieren, wenn du über deine Einstufung oder Berufsjahre nicht Bescheid weißt.
Am Ende des Gespräches ist es sinnvoll, mit Aspekten wie Berufserfahrung oder außergewöhnliche Qualifikationen sowie vergleichbaren Besonderheiten zu argumentieren.

11- Haben Sie noch Fragen?

Obwohl diese Frage nicht so wichtig scheint, kommt es immer gut an, wenn Du darauf vorbereitet bist.
Notiere dir vorab ein paar Fragen wie beispielsweise:
Wie sind die Arbeitszeiten, Überstunden und Urlaubzeiten geregelt?
Wie ist das Arbeitsklima?
Wer ist mein direkter Vorgesetzter/meine direkte Vorgesetzte?
Wie lange ist die Probezeit?
Sofern es noch nicht thematisiert wurde, kann auch das Thema Gehalt angesprochen werden.